Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Sonnenuntergang am Mirnock

Bei der Patrolüberwachung der Sonne schalten die Programme automatisch die Weiterverarbeitung der Bilder bei einem Sonnenstand unter 5 Grad über dem Horizont ab. Wenn die Kamera aber nicht abgeschalten wird, werden weiterhin Bilder aufgenommen solange die Sonne scheint und in ein temporäres Archiv gespeichert. So geschehen am 3. Juli 2014, an diesem Tag lief die Beobachtung von 4:30 UT bis zum Sonnenuntergang um ca. 18:45 UT. Um 18:42 ging die Sonne dann genau beim Gipfelkreuz des Mirnock unter, einem Bergrücken zwischen Drautal und Gegendtal. Am Bild sieht man den Sonnenuntergang der Sonne in H-alpha am Mirnockgipfel um 18:42:52 UT.

Aus geographischen Informationssystemen lässt sich die genaue Entfernung zwischen Kuppel und Gipfelkreuz bestimmen: 17920 m.

Der Sonnendurchmesser ist bekannt und somit auch die Auflösung des Teleskops, damit lässt sich errechnen, dass ein Pixel ca. 8 cm am Mirnock entspricht, das Gipfelkreuz ist somit ca. 3,8 m hoch.

 

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