Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Sonnenwende

Am Samstag, dem 21. Juni um 12:51 MESZ erreichte die Sonne auf der Nordhalbkugel nördlich des nördlichen Wendekreises (23,5°) ihren Höchststand über dem Horizont. Dieser Zeitpunkt wird als Sonnenwende bezeichnet und ist gleichzeitig der astronomische Sommerbeginn auf der Nordhalbkugel (analog der Winterbeginn auf der Südhalbkugel). Sonnenwenden finden zweimal im Jahr statt. Jeweils dann, wenn die Sonne ihre maximale Deklination (nördlichste oder südlichste Stellung) erreicht.

Die genaue Definition lautet: Die Sonnenwenden sind die Zeitpunkte, in denen die scheinbare geozentrische ekliptische Länge (λ) der Sonne 90° oder 270° beträgt (siehe untere Graphik). Geozentrisch heißt, der fiktive Beobachter sitzt im Erdmittelpunkt. Daher finden die Sonnenwenden weltweit zum selben Zeitpunkt statt, sind jedoch durch die örtlichen Zeitzonen an unterschiedlichen Uhrzeiten.

Ab dem Zeitpunkt der Sonnenwende werden die Tage auf der Nordhalbkugel wieder kürzer und die zweite Jahreshälfte beginnt.  

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