Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

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  • status: 1 20.Apr :: 13:05UT Flare SF bei S15W15
  • status: 1 19.Apr :: 13:52UT Flare 1F bei S20W22

Forschung zu Weltraumwetter in Österreich

An der Universität Graz wird Grundlagenforschung zu den solaren Quellen des Weltraumwetters und zu seinen Auswirkungen betrieben. Die Arbeitsgruppe Sonnenphysik am Institut für Physik erforscht wichtige Weltraumwetter-Aspekte wie die Teilchenbeschleunigung in Strahlungsausbrüchen, die Ausbreitung und Dynamik von koronalen Massenauswürfen und ihres Magnetfeldes im interplanetaren Raum sowie die Quellen des schnellen Sonnenwindes. Die Arbeitsgruppe ist außerdem an der Entwicklung eines internationalen Weltraumwetterwarnsystems beteiligt (COMESEP).

Das Observatorium Kanzelhöhe der Universität Graz liefert regelmäßig hochqualitiative Beobachtungen der Sonne in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen. Diese Beobachtungsdaten werden nicht nur an der Universität Graz, sondern auch von internationalen Forschungsgruppen dazu benutzt, um die Physik von Sonneneruptionen zu untersuchen und besser zu verstehen. Das Observatorium ist die europäische Kernstation zur bodengebundenen Beobachtung der Sonnenaktivität im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA. Solare Strahlungsausbrüche werden in Echtzeit in den Sonnenbeobachtungen detektiert und Warnmeldungen ausgesandt.

Das Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betreibt Grundlagenforschung im Bereich der Magnetosphärenphysik, insbesondere zur Wechselwirkung zwischen Erdmagnetfeld und Sonnenwind und der daraus resultierenden Dynamik in der Erdmagnetosphäre und ihrer Auswirkungen auf unser Weltraumwetter. Das Institut ist zudem  an mehreren instrumentellen Entwicklungen und Missionen zur Erforschung unseres Weltraumwetters beteiligt. Neue Forschungen beschäftigen sich auch mit den Auswirkungen von extremen Weltraumwetterereignissen in extrasolaren Planetensystemen.

Bei den Seibersdorf Laboratorieswurde das Programm AVIDOS entwickelt zur Ermittlung der Strahlenexposition auf einer bestimmten Flugroute. AVIDOS ist ein Webservice der Seibersdorf Laboratories in Zusammenarbeit mit dem Weltraumwetter-Portal der Europäischen Weltraumorganisation ESA und ist hier abrufbar. AVIDOS berechnet die kosmische Strahlung für eine gewählte Flugstrecke und Flughöhe. Da das Magnetfeld der Erde Richtung Pole schwächer wird, ist die Strahlenexposition aufgrund von Sonneneruptionen bei Flugzeugen in hohen Breiten höher als am Äquator. AVIDOS basiert auf Monte Carlo Simulationen der Ausbreitung kosmischer Strahlung in der Atmosphäre. Die Berechnungen mit AVIDOS wurden mit einer Vielzahl an Messung in Flugzeugen auf ihre Zuverlässigkeit überprüft.

Das Conrad  Observatorium der Zentralanstalt für Metorologoie und Geodynamik (ZAMG) führt Messungen des Erdmagnetfeldes und der geomagnetischen Aktivität an der Cobenzl Station in Wien durch. Ein automatisches Erkennungssystem von geomagnetischen Stürmen befindet sich im Testbetrieb. 

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